Du betrachtest gerade Fernstudium: Was braucht es wirklich, um erfolgreich durchzuziehen?

Fernstudium: Was braucht es wirklich, um erfolgreich durchzuziehen?

Ein Fernstudium hat viele Vorteile: Man kann sich die Zeit frei einteilen, das Studium auch neben dem Beruf realisieren und oftmals sogar ohne NC studieren. Mit Hilfe eines Fernstudiums eröffnen viele Menschen sich neue berufliche Möglichkeiten. Doch es gibt auch eine Kehrseite: Anstatt sich den Stoff gemeinsam mit den KommilitonInnen zu erarbeiten, ist man weitestgehend auf sich gestellt. Man hat allein die Verantwortung, sich immer wieder zu motivieren und einen langen Atem zu beweisen. Nicht selten sind Disziplin und Selbstmanagement wichtiger als ein hoher IQ. Doch was braucht es wirklich, um erfolgreich im Fernstudium durchzuziehen und langfristig am Ball zu bleiben?

Disziplin entwickeln

Wenn du dich für ein Fernstudium entschieden hast, dann ist deine Motivation anfangs vermutlich hoch. Du träumst von all den Möglichkeiten, die das Studium dir eröffnen wird und bist euphorisiert von der Magie des Neubeginns. Doch was, wenn der Tag lang war und die Arbeit anstrengend? Wenn du weißt, du müsstest dich noch einmal an den Schreibtisch setzen – doch die Couch und der Fernseher locken so verführerisch? Was, wenn es Sommer ist und deine Freunde mit einem kühlen Bier am Strand sitzen – doch du musst noch die Hausarbeit fertigschreiben? Man sollte es nicht beschönigen: Es gibt Situationen, in denen ist es unfassbar hart, etwas für die Uni (und für seine Träume) zu machen. In solchen Situationen wird die Motivation nicht genügen – du brauchst Disziplin.

Es gibt verschiedene Dinge, die dir dabei helfen können, deine Disziplin zu stärken:

  • Setze dich regelmäßig Situationen aus, die dich herausfordern, über dich hinauszuwachsen – sei es beim Sport oder mit einer kalten Dusche am Morgen. Auf diese Weise trainierst du, dich immer wieder zu überwinden – auch wenn es anstrengend ist. Das wird dir später auch beim Lernen helfen.
  • Setze Prioritäten. Schiebe alles beiseite, was für den Augenblick nicht relevant ist, um dich wirklich auf dein Studium zu konzentrieren. Hierbei kann dir beispielsweise das Pareto-Prinzip helfen.
  • Schalte dein Smartphone aus und minimiere Ablenkungen, wenn du lernst. FOMO is real. Beschäftige dich daher erst nach Feierabend damit, was du machen könntest – oder was du verpasst hast.
  • Lerne am besten direkt am Morgen. So hast du noch viele mentale Kapazitäten übrig. Vielleicht gelingt es dir sogar vor der Arbeit für ein paar Stunden? Eine Stunde mit frischem Geist am Morgen ist manchmal produktiver als drei Stunden am Abend, wenn du bereits vom Tag erschöpft bist.

Da, wo die Motivation zu Ende ist, brauchst du Disziplin. Doch Disziplin ist wie ein Muskel – je öfter du sie trainierst, umso stärker wird sie werden.

Ausgleich schaffen

Falls du regelmäßig Sport machst, dann weißt du sicherlich: Die Muskeln wachsen in der Regenerationsphase. So ähnlich ist es mit dem Studieren auch. Wenn du dich andauernd überlastest, dann wirst du auf Dauer nur ausbrennen. Genauso wichtig wie das regelmäßige Lernen ist ausreichend Erholung und Schlaf. Versuche also, wenn du dir einen Lernplan erstellst, auch immer darauf zu achten, noch Zeit für die Regeneration einzuplanen. Regeneration bedeutet dabei nicht, bewegungslos vor dem Fernseher zu sitzen und sich berieseln zu lassen (auch wenn das zwischendurch natürlich auch ab und zu in Ordnung ist). Stattdessen meine ich damit aktive Regeneration: Mache einen Spaziergang, nimm ein heißes Bad, fange mit dem Meditieren an oder treibe Sport. So wirst du deinen Geist viel besser und effektiver ausruhen können und der Lernstoff bleibt umso besser hängen.

Lerngruppen gründen

Fast jede Herausforderung im Leben ist leichter, wenn man sie nicht allein bewältigen muss. Auch im Fernstudium gibt es oft die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Die Fernuni Hagen beispielsweise besitzt sogar eine eigene App, über die man LernpartnerInnen finden kann. Darüber hinaus hilft es manchmal auch, gemeinsam zu lernen, selbst wenn man nicht das Gleiche lernt. Kennst du Freunde / Freundinnen, die vielleicht auch studieren oder die freiberuflich tätig sind? Trefft euch doch zum Lernen und motiviert euch gegenseitig! Wenn du niemanden kennst, der in Frage kommt, könntest du auch über Aushänge in der Bibliothek oder einer nahegelegenen Präsenzuni versuchen, neue Lernpartner zu finden. Deine Kinder gehen zur Schule und machen am Nachmittag gewissenhaft ihre Hausaufgaben? Umso besser – setzt euch doch zusammen und du lernst, während sie ihre Schularbeiten erledigen.

Das Ziel im Blick behalten

Anstrengungen lassen sich besser bewältigen, wenn du dein Ziel klar vor Augen hast. Wenn du „einfach so“ ins Blaue hinein studierst, ohne dass dir eigentlich klar ist, was du damit eigentlich erreichen möchtest, dann wird es nicht einfach, langfristig am Ball zu bleiben. Umso wichtiger ist es daher, dass du dir immer wieder bewusst machst, warum du dich für dieses Studium entschieden hast. In Phasen, in denen du weniger Energie und Kraft hast, wird dich dein Warum motivieren und dich davon abhalten, die Flinte ins Korn zu werfen.

So gelingt das Fernstudium

Ein Fernstudium erfordert einiges an Disziplin und Durchhaltevermögen. Umso stolzer wirst du auf dich sein, wenn du es wirklich geschafft hast. Lerne dich selbst kennen und finde heraus, wie du funktionierst. Wie kannst du dich motivieren und was hilft dir dabei, die Disziplin aufrecht zu erhalten? Welche Ziele pushen dich, immer wieder über dich selbst hinauszuwachsen? Was entspannt dich und wo kannst du Mitstreiter finden? Wenn du all diese Fragen für dich beantworten kannst, dann bist du bereits ein ganzes Stück näher an deinem Ziel dran.

Schreibe einen Kommentar