Wenn du neben der Arbeit studierst, dann brauchst du vermutlich über den Tag hinweg eine ganze Menge Hirnschmalz. Sprich: Es ist wichtig, dass du dich für einen längeren Zeitraum gut konzentrieren kannst. Möglicherweise gehst du einem Vollzeitjob nach und setzt dich erst gegen 17.00 oder 18.00 Uhr an den Schreibtisch. Vielleicht hast du bereits eine Familie oder anderweitige zusätzliche Verpflichtungen. Wenn du dann feststellst, dass es um den Fokus nicht mehr gut bestellt ist, greifst du vielleicht intuitiv zum Kaffee – um diese Uhrzeit keine gute Idee. Schlafstörungen und leichter, eher wenig erholsamer Schlaf sind eigentlich vorprogrammiert. Doch auch Mutter Natur bietet viele wirksame Mittel, die dir dabei helfen, dich besser zu konzentrieren. Manche davon findest du vielleicht sogar in deinem eigenen Vorgarten oder im Kräutertopf auf der Fensterbank. Drei wirksame Kräuter zum Lernen möchte ich dir im folgenden Artikel vorstellen.
Brennnessel
Brennnesseln findest du beinah überall: Am Wegesrand, auf Feld- und Waldwegen oder an Uferplätzen. Viele Menschen halten die Brennnessel für ein Unkraut – dabei handelt es sich um ein Kraut mit äußerst wertvollen Inhaltsstoffen! Nicht nur kannst du aus ihr leckeren Brennnessel-Spinat oder Tee kochen, die enthaltenen Mineralstoffe (Kieselsäure, Mangan, Kalzium, Kalium und Eisen) sowie Vitamine E, K, A, B2, B5 und C versorgen dein Gehirn mit allem, was es braucht. Zugegeben – die Brennnessel hat pur einen recht starken Eigengeschmack. Wenn du nicht an den Geschmack von Wildkräutern gewöhnt bist, dann könnte sie ein anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. Daher ist es eine gute Idee, sie mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren – beispielsweise rohen Kakaobohnen, Bananen und Milch. Kakaobohnen hellen die Stimmung auf, verbessern die Konzentration und enthalten wertvolle Antioxidantien. Milch und Bananen enthalten Vitamin B6, welches eine wichtige Rolle bei der Neurotransmitter-Synthese spielt. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffen im Gehirn, die die Kommunikation zwischen Nervenzellen ermöglichen.
Für einen leckeren Konzentrations-Smoothie gibst du einfach eine Handvoll Brennnesselblätter, 250ml Milch (hier kannst du natürlich auch eine pflanzliche Alternative wählen), eine Banane und zwei Kakaobohnen in den Mixer. Püriere alles zu einem nahrhaften Shake, den du dir vor dem Lernen gönnst. Falls dir die Bananen nicht süß genug sind, kannst du auch etwas Honig oder zwei Datteln mit dazugeben.
Rosmarin
Bestimmt kennst du den intensiven Geruch von Rosmarin. In hoher Konzentration kann er regelrecht betörend wirken. Die Südpflanze eignet sich nicht nur für die Zubereitung von Rosmarin-Kartoffeln oder Ofengemüse, sondern hilft dir auch dabei, fokussierter zu arbeiten. Sie wirkt belebend, regt den Kreislauf an und fördert die Gedächtnisleistung. Um diese Wirkung zu erzielen, reicht es oft bereits aus, eine kleine Rosmarin-Pflanze an den Arbeitsplatz zu stellen und von Zeit zu Zeit daran zu riechen. Für mehr Intensität gibt es ätherische Rosmarin-Öle. Diese Öle kannst du dir aufs Handgelenk geben, um daran zu riechen, oder als Spray im Raum verteilen. Ich persönlich mag sehr den sanften Duft, den ein Diffusor im Raum verteilt. Das Modell, das ich persönlich nutze, findest du unter diesem Link*.
Melisse
Die Melisse ist eine Pflanze, die hauptsächlich beruhigend und regulierend aufs Nervensystem wirkt. Sie hilft dir bei Stress und Schlafproblemen und bringt Ruhe in dein Leben. Neuere Studien zeigen jedoch auch, dass die Melisse sich positiv auf die Konzentration auswirkt. Die leckere Zitronenmelisse kannst du ganz einfach im Garten oder auf der Fensterbank anbauen. Auch dieses Kraut gibt es als ätherisches Öl für eine intensivere Wirkung. Besonders einfach lässt sich ein leckerer Melissentee zubereiten. Im Gegensatz zur Brennnessel schmeckt die Zitronenmelisse durch ihren fruchtigen Geschmack den meisten Menschen auf Anhieb gut. Dafür benötigst du eine Handvoll frischer Melissenblätter oder alternativ etwa zwei Teelöffel des getrockneten Krautes. Dies gibst du in eine Tasse und übergießt es mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser. Lass deinen Tee etwa zehn Minuten bedeckt ziehen. Der Deckel ist wichtig, da sich die ätherischen Öle ansonsten durch die Hitze schnell verflüchtigen. Bei Bedarf (Prüfungsphase, Stresssituationen, Anspannung, Belastung) kannst du drei Tassen über den Tag hinweg verteilt zu dir nehmen.
Wenn du die volle Ladung Entspannung brauchst, dann könntest du auch einmal ein beruhigendes Melissenbad ausprobieren. Dafür gibst du eine oder zwei Hände voll frischer Melissenblätter in einen Liter Wasser und lässt das Ganze – ähnlich wie den Tee – bedeckt für etwa 10 Minuten ziehen. Nachdem du das Melissenwasser abgeseiht hast, gibst du es einfach deinem normalen Badewasser zu. Nach dem Bad am besten noch eine halbe Stunde ruhen.
Weitere Heilpflanzen und Kräuter zum Lernen
Die drei oben vorgestellten Pflanzen sind natürlich nur ein kleiner Auszug aus der Welt der Kräuter. Die Naturheilkunde kennt noch unzählige weitere Pflanzen, die dabei helfen, das Nervensystem zu regulieren und eine positive Wirkung auf Geist und Konzentration zu erzielen. Dazu gehören Ginseng, Johanniskraut, Salbei, Kurkuma oder Petersilie. Die positive Wirkung vieler Kräuter zum Lernen auf Gehirn und Nervensystem ist mittlerweile teilweise wissenschaftlich gut belegt. Vor allem hochsensible Menschen reagieren oft gut auf die sanfte Heilwirkung, die von Kräutern und Pflanzen ausgeht. Wenn du merkst, dass du nach diesem Artikel noch nicht die richtige Pflanze für dich gefunden hast, dann rate ich dir, noch ein paar andere Mittelchen auszuprobieren. Ginseng, Johanniskraut oder Kurkuma beispielsweise gibt es auch als hochdosierte Kapseln. Vielleicht hat die Pflanze oder die Dosis für dich einfach noch nicht gestimmt.
Was hilft dir beim Lernen? Kennst du noch weitere Kräuter zum Lernen? Schreib es mir gern in die Kommentare 😊
Ressourcen
Ein sehr fundiertes Buch über Heilkräuter und deren Anwendung: Hirsch, Siegrid, Grünberger, Felix: Die Kräuter in meinem Garten. 500 Heilpflanzen, 2000 Anwendungen, 1000 Rezepte, Botanik, Anbau, Magisches, Homöopathie, Hildegardmedizin, TCM, Volksheilkunde. Engerwitzdorf: Freya 2014.*
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