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Psychologiestudium ohne Abitur – ist das möglich?

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Sehr viele Menschen interessieren sich für ein Studium der Psychologie. Vor allem der Beruf der/s Psychotherapeut/in ist beliebt. Doch braucht man dafür nicht ein Abitur mit 1-er Schnitt? Wenn man schon so gute Abiturnoten benötigt, um überhaupt einen Studienplatz zu ergattern – ist dann das Psychologiestudium ohne Abitur nicht gänzlich unmöglich? Nicht unbedingt! Tatsächlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du auch ohne Abitur Psychologie studieren kannst. Ich erkläre dir im Folgenden, welche Alternativen es gibt, um deinen Traum in die Tat umzusetzen.

Optionen mit Fachabitur

Das Fachabitur wird in der Regel ab einer Fachoberschule (FOS) oder einem Beruflichen Gymnasium erworben und hat – im Gegensatz zum „normalen“ Abitur die Möglichkeit, sich auf bestimmte Fächer und Inhalte zu spezialisieren.  Es ermöglicht ein Studium an einer Fachhochschule (FH) oder Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW), aber in der Regel nicht an einer Universität. Manche Fachhochschulen bieten angewandte Psychologie oder spezialisierte Studiengänge wie Wirtschaftspsychologie, Gesundheitspsychologie oder Sozialpsychologie an. Diese Studiengänge sind meist praxisorientierter als das reine Psychologiestudium, überschneiden sich jedoch in ihren Inhalten.

Darüber hinaus gibt es auch einige private Hochschulen, die Bewerber/innen mit Fachabitur akzeptieren. Oft ist dann eine zusätzliche Eingangsprüfung oder ein Probestudium nötig, bevor man endgültig immatrikuliert wird.

Berufliche Qualifikationen

Wenn du kein Abitur hast, jedoch bereits in einem Beruf gearbeitet hast, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, dennoch an einen Studienplatz zu kommen:

  • Über berufliche Qualifikationen: Du musst eine mindestens zweijährige Berufsausbildung absolviert und mindestens drei Jahre Berufserfahrung haben. Dabei ist es wichtig, dass die Ausbildung und der Beruf etwas mit Psychologie zu tun haben.
  • Über berufliche Aufstiegsfortbildung: Hast du eine abgeschlossene Meisterausbildung, darfst du ein Studium in jeder Fachrichtung beginnen. Das gilt auch für staatlich geprüfte Techniker oder Fach- bzw. Betriebswirte. Diese Abschlüsse müssen nichts mit dem Studienfach zu tun haben, für das du dich entscheidest, da der Abschluss mit dem Abitur gleichgesetzt wird.

Studium per Eignungsfeststellungsverfahren

Einige private Hochschulen und Fernuniversitäten bieten Psychologie-Studiengänge an, für die kein Abitur erforderlich ist. Diese Hochschulen verlangen oft eine alternative Qualifikation, beispielsweise ein Bewerbungsgespräch oder Eignungstests. Manche Bundesländer bieten außerdem eine spezielle Prüfung an, mit der du die Hochschulzugangsberechtigung erlangen kannst. Diese Prüfungen sind für Personen gedacht, die durch Berufserfahrung oder eine Ausbildung qualifiziert sind, die jedoch mit dem Studienfach nichts zu tun hat. Die Fesststellungsverfahren stellen eine Möglichkeit dar, für beide Seiten herauszufinden, ob das Psychologiestudium das Richtige ist.

Abitur an der Abendschule nachholen

Natürlich kannst du auch den Weg über den zweitn Bildungsweg gehen. So ist es möglich, neben der Arbeit an einer Abendschule das Abitur nachzuholen. Letztendlich studierst du auf diese Weise „ganz normal“ mit Abitur. Du hast dieses jedoch nicht im Rahmen deiner schulischen Laufbahn erlangt, sondern später im Leben erworben. Ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) ist oft erforderlich. Falls du nur einen Hauptschulabschluss hast, kannst du allerdings oft über einen Vorkurs oder eine andere Einstiegsstufe dennoch teilnehmen.

Achtung: Berufswunsch Psychotherapeut/in

Seit der Reform des Psychotherapeutengesetzes 2020 gibt es strengere Regeln für die Ausbildung / Weiterbildung zum/r Psychotherapeut/in. Seit der Gesetzesänderung benötigst du für den direkten Weg zur Psychotherapeutin ein Psychologie-Studium mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie. Dafür ist normalerweise das Abitur erforderlich. Viele Fernhochschulen und private Unis bieten auch das Studienfach Klinische Psychologie über den Weg der beruflichen Qualifikation an. Allerdings qualifizieren dich viele dieser Studiengänge nicht für die psychotherapeutische Weiterbildung mit Approbation. Hier solltest du dich also vorab gründlich informieren. An der Fernuni Hagen, an der auch ich ein paar Semester studiert habe, kannst du beispielsweise Psychologie ohne NC und unter Umständen auch ohne Abitur studieren. Du erhältst am Ende einen staatlich anerkannten Abschluss, der gleichwertig ist mit Abschlüssen an Präsenzunis. Da jedoch die benötigten klinischen Inhalte für die Approbation fehlen, ist der Weg zum/r Berufsbild des/r Psychotherapeuten/in nicht möglich. Es gibt jedoch alternative Wege, um psychotherapeutisch zu arbeiten– vielleicht wäre das für dich ebenfalls eine Option.

Fazit: Psychologiestudium ohne Abitur – das geht!

Ein Psychologiestudium ohne Abitur ist keinesfalls unmöglich. Du hast folgende Optionen:

  • Studium per Fachabitur an einer Fachhochschule
  • Abitur über den zweiten Bildungsweg nachholen
  • Über berufliche Qualifikation studieren
  • Studienplatz über Einstellungsfeststellungsverfahren ergattern

Falls es jedoch dein Ziel ist, als Psychotherapeut/in zu arbeiten, solltest du dich vorab eingehend informieren, ob der jeweilige Studiengang dazu geeignet ist. Seit der Reform des Psychotherapeutengesetzes von 2020 gibt es nämlich strengere Voraussetzungen für die Erlangung der Approbation.

Du bist gerade in der Prüfungsphase und weißt nicht, wo dir der Kopf steht? Es wäre wichtig, eigentlich zu lernen und du ertappst dich dabei, ständig zu prokrastinieren? Das regelmäßige Lernen soll zu einer festen Gewohnheit in deinem Leben werden und du suchst Unterstützung dabei, deinen Plan in die Tat umzusetzen? Dann ist vielleicht mein Angebot etwas für dich. Ich begleite und unterstütze dich dabei, deine Lernziele im Studium zu erreichen.

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