Psychologie ist eines der beliebtesten Studienfächer. Umso mehr Studierende bewerben sich auch jedes Jahr auf einen der begrenzten Studienplätze. Einen Platz zu ergattern – vor allem, wenn es dein Zweitstudium ist, ist da nicht immer einfach. Es ist aber auch nicht unmöglich. Doch welche Voraussetzungen fürs Psychologiestudium gibt es konkret? Wie unterscheiden diese sich konkret, je nachdem, ob du in Präsenz studierst, berufsbegleitend oder als Fernstudium? Wie konkret läuft die Bewerbung ab? Was musst du an staatlichen und privaten Universitäten und Hochschulen beachten? All das erfährst du in diesem Artikel.
Die verschiedenen Wege ins Psychologiestudium
Ein Psychologiestudium ist nicht nur in den Hörsälen von staatlichen Universitäten möglich. Tatsächlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Abschluss in Psychologie zu erwerben. Bevor du dich für ein Fernstudium oder ein Studium an einer Privatuni entscheidest, solltest du jedoch darüber nachdenken, ob du Psychotherapeut/in werden möchtest. Dies ist nämlich, bis auf Ausnahmefälle, mit einem Fernstudium nicht möglich – insbesondere dann nicht, wenn du die Approbation anstrebst. Ist das allerdings nicht dein Ziel, gibt es keinen Grund, warum du nicht per Fernstudium Psycholog/in werden solltest, wenn es besser zu deinem Leben passt. Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege, um Psychologie zu studieren: Präsenzuniversität (staatlich oder privat), per Fernstudium (staatlich oder privat), als Vollzeitstudium oder berufsbegleitend, innerhalb von Deutschland oder im Ausland.
Die Bewerbung an einer staatlichen Präsenzuni
An einer staatlichen Hochschule in Deutschland wird zwischen zulassungsfreien und zulassungsbeschränkten Studiengängen unterschieden. In zulassungsfreie Studiengänge kann man sich in der Regel einfach einschreiben. Es gibt kein Auswahlverfahren. Hier musst du einzig die Voraussetzungen erfüllen – in der Regel ist das die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. An einigen Hochschulen ist auch das Fachabitur ausreichend. Alternativ ist es in der Regel möglich, über berufliche Qualifikationen ohne Abitur zu studieren. Das Psychologiestudium ist jedoch zulassungsbeschränkt. Das bedeutet, dass neben den formalen Voraussetzungen auch der Numerus Clausus eine Rolle spielt. Wenn es mehr Bewerbungen als freie Studienplätze gibt, dann wird der Notendurchschnitt des Abiturs herangezogen, um eine Auswahl zu treffen.
An manchen Universitäten ist es zusätzlich möglich, sich über Wartesemester – also Semester vor Studienbeginn, in denen nicht studiert wurde – zu bewerben. Es gibt außerdem Hochschulen, an denen noch weitere Bewerbungsunterlagen eingereicht werden müssen. Das können beispielsweise Nachweise über ausreichend Englischkenntnisse, Motivationsschreiben oder Vorpraktika sein.
Die Bewerbung an privaten Präsenzunis
Private Präsenzunis erheben Studiengebühren, die es oft in sich haben. Typischerweise liegen die Studiengebühren für einen Bachelorabschluss insgesamt zwischen 23.000 und 30.000 Euro. Allerdings kann auch jede private Hochschule ihre Auswahlkriterien selbst festlegen. Daher spielt oft der Notendurchschnitt eine weniger wichtige Rolle, als das bei staatlichen Universitäten der Fall ist. Meist wird ein Motivationsschreiben gefordert, in dem du erklärst, warum du dich für das Psychologiestudium (an genau dieser Uni) interessierst. Auch Bewerbungsgespräche und Eignungstests sind häufig Teil des Bewerbungsverfahrens.
Psychologiestudium an der Fernuni
Ein Psychologie-Fernstudium ist eine flexible Alternative zum Präsenzstudium. In Deutschland gibt es eine staatliche Fernuni, die das Psychologiestudium anbietet – die Fernuni Hagen, an der ich auch ein paar Semester studiert habe. Die Studiengebühren an der Fernuni Hagen sind vergleichbar mit denen staatlichen Präsenzunis. Darüber hinaus kannst du jedoch auch das Fernstudium Psychologie privat absolvieren, was teurer ist, jedoch deutlich günstiger als das private Studium an Präsenzunis. Für ein Fernstudium spricht, dass du dir die Lernzeiten selbst einteilen kannst und es sich leichter mit deinem Beruf – falls du nebenberuflich studierst – und deinem Privatleben vereinbaren lässt. Vor allem, wenn du Kinder hast, ist das Fernstudium eine tolle Alternative, weil du beispielsweise lernen kannst, wenn die Kinder bereits im Bett sind. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Fernstudium Psychologie oft zulassungsfrei ist. Das bedeutet, dass du dich einfach – ohne Numerus Clausus – in das Studium einschreiben kannst.
Vollzeitstudium oder berufsbegleitendes Studium
An den Fernunis kannst du in der Regel selbst entscheiden, wie viele Module du pro Semester absolvierst. Das bedeutet, dass du ganz einfach – je nachdem, wie viel Zeit du zur Verfügung hast – das Studium an deine aktuelle Situation anpasst. An vielen Präsenzunis ist das nur eingeschränkt möglich. An der Universität, an der ich aktuell studiere, gibt es beispielsweise nicht die Möglichkeit, offiziell in Teilzeit zu studieren. An privaten Hochschulen kommt es häufiger vor, dass du einen festen Stundenplan bekommst und einer Seminargruppe zugeordnet bist, mit der du bis zum Ende des Abschlusses zusammen lernst.
An den staatlichen Unis bist du meist freier in der Gestaltung deines Stundenplanes und kannst jedes Semester neu entscheiden, welche Module du wählst und welche Seminare in deinen Zeitplan passen. Das Studium an einer staatlichen Präsenzuni ist also teilweise mit dem Berufsleben vereinbar – vor allem, wenn du im Beruf deine Zeit frei einteilen kannst. Allerdings solltest du bedenken, dass einige Inhalte aufeinander aufbauen. Vor allem, was Statistik und Methodenlehre angeht, wird es mitunter nötig sein, Vorlesungen und Seminare in einer bestimmten Reihenfolge zu belegen, um inhaltlich alles verstehen zu können.
Psychologiestudium im Ausland
Viele angehende Psychologiestudierende, die den Numerus Clausus umgehen wollen, wählen ein Studium in den Niederlanden oder in Österreich, da das Hochschulsystem dort offener ist und die Voraussetzungen fürs Psychologiestudium weniger von den Noten abhängig. In den Niederlanden wird das deutsche Abitur in der Regel anerkannt. Außerdem gibt es häufig englischsprachige Studiengänge, sodass du nicht zwangsläufig niederländisch lernen musst. Allerdings ist ein englischer Sprachtest (TOEFL, Mindestpunktzahl oft zwischen 80 und 100 oder IELTS, meist 6.5 oder höher) erforderlich. Zwar sind die Studienplätze begrenzt, jedoch findet die Bewerbung über ein Motivationsschreiben und einen Eignungstest statt. Die Bewerbungsfrist ist meist der 15. Januar des jeweiligen Jahres.
Ähnlich ist es beim Studium in Österreich. Ein deutsches Abitur wird direkt anerkannt, da Deutschland und Österreich im Hochschulzugangssystem ähnlich sind. Es gibt einen Aufnahmetest, der jährlich durchgeführt wird. Wenn du dich gut auf diesen Test vorbereitest und ihn bestehst, dann wirst du für das Studium zugelassen – unabhängig von deinem Notendurchschnitt. Die Anmeldung zum Test erfolgt meist im Frühling, der Test selbst findet im Sommer statt.
Weitere Voraussetzungen fürs Psychologiestudium – was braucht es zum Erfolg?
Neben den formalen Voraussetzungen fürs Psychologiestudium gibt es noch andere, die nicht zwingend notwendig, jedoch für das Studium hilfreich sind. So hast du möglicherweise Vorteile durch Vorkenntnisse in Mathematik (insbesondere Statistik), Sozialwissenschaften oder Biologie. Diese sind jedoch keinesfalls verpflichtend und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen – es geht auch ohne. Viele Hochschulen bieten jedoch Vorbereitungskurse an, wenn du dein Wissen vor dem Studium noch etwas auffrischen möchtest. Eventuell ist es auch möglich, Berufserfahrung als Praktikum oder Studienpunkte aus verwandten Studienfächern (Pädagogik, Neurowissenschaften, soziale Arbeit) anerkennen zu lassen, falls du vorher etwas anderes gemacht hast.
Wer sich noch nicht so ausführlich mit dem Psychologiestudium auseinandergesetzt hat, geht möglicherweise davon aus, dass du gut „Menschen lesen“ oder deren Verhalten einschätzen können musst. Das ist nicht unbedingt der Fall, da das reine Psychologiestudium (abzugrenzen vom Psychotherapiestudium) relativ methodenlastig ist. Wichtiger ist es, dass du in der Lage bist, eigenverantwortlich zu lernen, dich zu organisieren und Disziplin zu entwickeln – vor allem, wenn du berufsbegleitend studierst. Auch die Bereitschaft, dich mit wissenschaftlichen Arbeiten und Statistik auseinanderzusetzen, wird von dir erwartet werden.
Viele Wege führen nach Rom, also ins Studium 😉
In diesem Artikel hast du erfahren, dass es viele Möglichkeiten gibt, deinen Traum vom Psychologiestudium umzusetzen. Die Voraussetzungen fürs Psychologiestudium, die es dabei zu erfüllen gilt, variieren – je nachdem, für welches Studienmodell du dich entscheidest. An staatlichen Präsenzuniversitäten in Deutschland ist das Studium in der Regel zulassungsbeschränkt, wobei der Numerus Clausus (NC) und teilweise zusätzliche Kriterien wie Englischkenntnisse, Motivationsschreiben oder Wartesemester eine Rolle spielen. Private Universitäten sind flexibler bei den Zugangsvoraussetzungen, setzen aber oft auf Eignungstests und Bewerbungsgespräche. Die hohen Studiengebühren von bis zu 30.000 Euro für einen Bachelorabschluss sind ein weiterer wichtiger Faktor.
Fernstudiengänge, wie sie z. B. die Fernuni Hagen anbietet, sind oft zulassungsfrei und bieten maximale Flexibilität, insbesondere für Berufstätige oder Eltern. Allerdings ist der Weg zur Approbation als Psychotherapeut/in in einem Fernstudium in der Regel ausgeschlossen.
Auch im Ausland, z. B. in den Niederlanden oder Österreich, sind die Zugangsbedingungen oft weniger streng. Während in den Niederlanden Eignungstests und Englischkenntnisse erforderlich sind, basiert die Zulassung in Österreich auf einem jährlichen Aufnahmetest.
Unabhängig vom Studienmodell sind persönliche Voraussetzungen fürs Psychologiestudium wie Disziplin, Organisationstalent und Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten entscheidend. Mathematikkenntnisse, insbesondere in Statistik, können hilfreich sein. Wichtig ist, vorab die eigenen beruflichen Ziele zu klären, um das passende Studienmodell auszuwählen.
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