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Keine Motivation? Kein Problem! Wie du trotz Durststrecken im Studium durchhältst

Wenn du ein berufsbegleitendes Studium angefangen hast, dann bist du sicherlich – zumindest am Anfang – sehr motiviert gewesen. Andernfalls lässt es sich kaum erklären, dass du dazu bereit bist, auf lange Sicht einen großen Teil deiner Freizeit aufzugeben. In der ersten Zeit ist das Studium auch spannend – alles ist aufregend und noch neu. Doch wenn der Alltag Einzug hält, Stress, To-Do-Listen und persönliche Angelegenheiten hinzukommen, ist es nicht immer leicht, die Motivation aufrecht zu halten.

Darüber hinaus ist es vermutlich auch normal, nicht immer gleich viel Motivation für etwas aufbringen zu können. Das ist auch vollkommen in Ordnung und kein Grund, das Studium gleich an den Nagel zu hängen. Durststrecken gehören dazu. Wichtig ist, dass du lernst, auch ohne Motivation – zumindest zeitweise – voranzukommen. Im Idealfall wird das Interesse am Studienfach dann immer wieder aufflammen. Und bis das der Fall ist, helfen dir die folgenden Tipps in diesem Blogbeitrag.

Die Macht der Routine

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Wenn du einmal keine Lust oder keine Kraft hast, dann sind Routinen eine Möglichkeit, dennoch etwas gebacken zu bekommen. Das Geniale an Routinen ist, dass sie vollkommen ohne Motivation funktionieren. Du hinterfragst nicht jedes Mal, wenn du eine Routine umsetzt, ob du Lust darauf hast – du tust es einfach. Gute Routinen bewahren dich außerdem in stressigen Zeiten davor, den Kopf zu verlieren. Je länger eine bestimmte Routine Teil deines Alltags ist, umso fester wird sie in dir verankert sein und umso leichter wird es dir fallen, an ihr tatsächlich festzuhalten, komme was wolle.

Man sagt, dass es etwa 21 bis 66 Tage dauert, bis eine Tätigkeit zur Gewohnheit geworden ist. Wie gelingt es also, diesen Zeitraum hinweg dabei zu bleiben, bis die 21 Tage erreicht sind?

Tipps zum Aufbau von Routinen:

  1. Starte klein. Nimm dir ein Pensum vor, von dem du sicher bist, dass du es problemlos in deinen Alltag integrieren kannst. Das könnte beispielsweise eine halbe Stunde sein, in der du dich den Lerninhalten jeden Tag widmest.
  2. Wähle einen festen Zeitpunkt für deine Routine aus. Anstatt dir vorzunehmen, jeden Tag eine halbe Stunde zu lernen, könntest du beispielsweise sagen, dass du dich eine halbe Stunde direkt nach dem Aufstehen den Uni-Inhalten widmest. Auf diese Weise reduzierst du die Gefahr, dass der Tag verstreicht, ohne dass du etwas gemacht hast.
  3. Tracke deinen Erfolg. Wenn du klar vor Augen hast, wie häufig du deine Routine umgesetzt hast, wird dich das motivieren, an deinem Ziel dranzubleiben. So könntest du dir beispielsweise einen Kalender erstellen, auf dem die nächsten 21 Tage eingetragen sind. Immer, wenn du gelernt hast, setzt du ein Kreuz bei dem jeweiligen Tag.
  4. Belohne dich regelmäßig. Nicht immer reicht die intrinsische Motivation aus, um an der Routine dranzubleiben. Dann ist es hilfreich, sich extrinsisch – also zum Beispiel mit einer Belohnung – zu motivieren. So könntest du dir zum Beispiel jedes Mal, wenn du gelernt hast, etwas Kleines gönnen, einen Kaffee oder ein leckeres Getränk zum Beispiel. Für das Erreichen von Etappenzielen wie 10 Tage oder 21 Tage könnte es dann eine größere Belohnung geben.
  5. Bleibe flexibel. Sei nicht zu streng mit dir und deinen Plänen. Bloß weil du einmal deine Routine hast ausfallen lassen, bedeutet das nicht, dass alles keinen Sinn mehr macht. Ein berufsbegleitendes Studium oder ein Fernstudium durchzuziehen ist wie ein Marathon, nicht wie ein Sprint. Bei einem Marathon wird es immer auch Etappen geben, bei denen du dich langsamer bewegst und solche, auf denen du Vollgas gibst. Erlaube dir also, ausgefallene Lerneinheiten auch am nächsten Tag nachzuholen oder hinten dranzuhängen.

Wenn du diese Tipps umsetzt, hast du gute Chancen, 21 Tage durchzuhalten. Hast du dann diesen Meilenstein erreicht, wird es sicherlich einfacher werden. Selbst wenn dann die Motivation einmal fehlt, wirst du ein verlässliches Netz haben, das dich tragen wird.

Disziplin ist wie ein Muskel

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Ein Studium durchzuziehen, erfordert sowohl Motivation als auch Disziplin. Fehlt eines davon, wird es auf Dauer schwer für dich werden. Disziplin ist eine wertvolle Fähigkeit, die dir auch in anderen Lebensbereichen dabei helfen wird, deine Ziele zu erreichen. Da, wo die Motivation aufhört, beginnt die Disziplin. Das Gute dabei ist: Disziplin kannst du lernen und trainieren. Hast du erst einmal gelernt, deinen inneren Schweinehund in einem Bereich zu überwinden, wird es dir auch an anderen Stellen leichter fallen. Deshalb ist es auch so wertvoll, wenn du es schaffst, diszipliniert an guten Gewohnheiten festzuhalten. Indem du beispielsweise regelmäßig ein Eisbad nimmst oder Sport treibst, wirst du nicht nur deinem Körper etwas Gutes tun – du arbeitest auch an deiner Selbstdisziplin. Wenn es dann im Studium darum geht, sich zum Lernen zu überwinden, wird dir das ebenfalls leichter fallen, da dein „Disziplin-Muskel“ bereits stark ist. Diesen Muskel kannst du also auch dann trainieren, wenn du

  • dich verabredest, anstatt nach Feierabend auf der Couch zu faulenzen
  • dich um deinen Haushalt kümmerst, anstatt alles liegen zu lassen
  • dir etwas Gesundes zum Essen kochst, anstatt beim Lieferservice zu bestellen
  • dich nach neuen, passenderen Jobangeboten umschaust, anstatt aus Bequemlichkeit in einem Job zu bleiben, der dir nicht mehr gefällt
  • deine To-Do-Liste angehst, anstatt dich davor zu drücken

Du siehst – nicht nur beim Lernen wirst du mit Disziplin erfolgreicher sein. Disziplin hilft dir insgesamt dabei, ein gesünderes, ausgeglicheneres und zufriedeneres Leben zu führen. Wissenschaftlern zufolge ist sie für den Erfolg sogar wichtiger als ein hoher IQ.

Die Motivation immer wieder neu entfachen

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Wenn du merkst, dass du dauerhaft – also über einen Zeitraum mehrerer Wochen oder sogar Monate hinweg – im Studium keine Motivation aufbringen kannst, dann solltest du dich ehrlich fragen, ob das Studium tatsächlich das Richtige für dich ist. Möglicherweise fehlt dir die Motivation, weil du dich insgeheim für dein Studienfach nicht mehr begeistern kannst, weil dir die Karriereaussichten, die du damit hast, nicht gefallen oder weil es schlichtweg zu viel und zu anstrengend geworden ist. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, das Fach zu wechseln oder ein Urlaubssemester einzulegen. Es bringt wenig, mit eiserner Disziplin oder Selbstkontrolle etwas durchzuziehen, an das du eigentlich nicht mehr glaubst.  

Allerdings ist es auch illusorisch, zu erwarten, dass die Motivation einfach „irgendwie da ist“. Vielmehr gilt es, sie bewusst zu fördern und auch im Stress des Alltags immer wieder neu zu finden. Dies kann gelingen, indem du dir bewusst dein „Warum“ vor Augen führst. Was möchtest du mit dem Studium erreichen? Was sind deine langfristigen Ziele und Wünsche? Wie stellst du dir dein Leben vor, nachdem du das Studium erfolgreich abgeschlossen hast? Erkenne den tieferen Sinn hinter deinem Studium, indem du es mit deinen Lebenszielen verknüpfst.

Falls das Studium selbst dir mühsam und langweilig erscheint, dann kann es dennoch das Richtige für dich sein, wenn die späteren Berufsaussichten, die es dir ermöglicht, die Arbeit wert sind. So ist es sinnvoll, dass du dir bereits zu Beginn des Studiums überlegst, welche Perspektiven es dir eröffnet. Eventuell kann es dir auch helfen, durch ein Praktikum oder einen Nebenjob bereits Praxiserfahrungen zu sammeln, die dir im Idealfall so viel Spaß machen, dass sie dich auch durch härtere Prüfungsphasen tragen.

Und zuletzt: In Gemeinschaft ist alles leichter. Wenn du die Kapazität dafür hast – schau, dass du mit deinen Mitstudierenden in Kontakt kommst. Selbst im Fernstudium an der Fernuniversität Hagen hast du die Möglichkeit, dich über die Regionalzentren mit anderen zu vernetzen. Indem ihr euch gegenseitig unterstützt, euch über den einen oder anderen Prof auslassen könnt oder Lerngruppen bildet, wird es leichter gelingen, die Herausforderungen zu meistern, die das Studium mit sich bringt – und mehr Spaß machen.

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